Strassenstrich in Dortmund / Sperrbezirkausweitung
Zitat:Ganz Dortmund ist jetzt Sperrbezirk

Ganz Dortmund ist seit Montag, 0 Uhr, Sperrbezirk. Straßenprostitution ist nicht mehr erlaubt, in den frühen Morgenstunden wurden die Verrichtungsboxen an der Ravensberger Straße abgebaut.

Montag, 16. Mai, 7 Uhr. An der Ravensberger Straße in der Dortmunder Nordstadt rücken Bagger an und reißen die 2006 aufgebauten Verrichtungsboxen am Straßenstrich ein. Am ehemaligen Straßenstrich, genauer gesagt, denn seit Mitternacht ist ganz Dortmund Sperrbezirk. Auf der Linienstraße dürfen Freier auch auf der Straße angesprochen werden, der eigentliche Akt findet dann aber in den Bordellen statt.

Somit gilt jetzt das Verbot, das der Rat der Stadt Dortmund gefordert hatte und das von der Bezirksregierung Arnsberg mit der Begründung, der Jugendschutz in der Nordstadt könne mit der ausufernden Straßenprostitution nicht gewahrt bleiben, bestätigt wurde.

Quelle: Der Westen 16.05.2011



Zitat:Der Straßenstrich ist Geschichte - Boxen abgerissen

Arbeiter des Tiefbauamts haben am Montagmorgen auf dem Straßenstrich die „Verrichtungsboxen“ für Freier und Prostitutierte abgerissen. Zeitgleich kontrollieren Streifenteams der Stadt und der Polizei die Straßen der Nordstadt, um das seit dem 16. Mai 2011 gültige Prostitutionsverbot durchzusetzen.

Aktualisierung 10.19 Uhr:

Entsetzt reagierte die Straßenprostituierte „Dany“ auf die Kettensegen und das Kreischen der Flex. Während eine Müllpresse die Holzverschläge zermalmt, begründet die 36-Jährige ihren beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen gestellten Eilantrag: „Die neue Sperrbezirksverordnung kommt einem Berufsverbot gleich. Jahrelang ist aus Sicherheitsgründen für die Frauen für die Boxen gekämpft worden – jetzt sind sie dem Erdboden gleich. Ich bin fassungslos, dass es so weit gekommen ist.“

Freude über Abbruch

300 Meter weiter ist die dagegen die Freude über das mit dem Abbruch der Verrichtungsboxen besiegelte Aus für den Straßenstrich groß. Max Kummer (35), führt als geschäftsführender Gesellschafter mit seinem Bruder Till das 1868 gegründete Unternehmen Holz Kummer in fünfter Generation. Was er über den Straßenstrich zu berichten weiß? „Alles – alles, was man nicht wissen will.“ Eines verrät er dann doch: „Die Prostituierten haben hier bei uns in den Regalen gelegen.“

Der Holzfachhandel hatte aber noch mit anderen Problemen zu kämpfen. Immer wieder musste die Firma mit 21 Angestellten einen Mitarbeiter abstellen, um das Gelände zu reinigen. Viel schlimmer noch: „Drei junge Frauen sind uns nach kurzer Zeit als Auszubildende abgesprungen.“ Sie sind auf dem Weg zur Arbeit von Freiern belästigt worden.

Max Kummer hofft, dass jetzt die Privatkunden wieder zur Juliusstraße finden, wenn sie im Haus oder am Garten mit Holz bauen oder sanieren wollen. „Durch die Postleitzahlen-Statistik an der Kasse wissen wir,woher unsere Kunden kommen. Die bisher ausgebliebenen Kunden südlich der Bahnlinie sollen wissen, dass auch sie jetzt zu uns kommen können.“

Starker Einsatz von Polizei und Ordnungsamt

Durchsetzen sollen dieses Denken die Stadt und die Polizei, die mit rund 200 Einsatzkräften rund um die Uhr im Einsatz sind, um das Straßenprostitutions-Verbot durchzusetzen. Motorradfahrer und Reiter der Polizei sowie Streifenteams des Ordnungsamt waren am ersten Tag der neuen „Sperrbezirksverornung“ unübersehbar im Einsatz. Unterwegs waren auch die Freier, die von dem Verbot nichts wussten. Sie erhielten eine Ansage.

Prostituierte waren nicht mehr zu sehen. Zumindest nicht auf der Ravensberger Straße.

Quelle: Ruhr Nachrichten 16.05.2011
Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen.
Der muss auch mit jedem Arsch klarkommen.
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