(06.08.2019, 22:25)Gabriel schrieb: Den Mund bekommst Du unmöglich Keimfrei. Wenn Du keimfrei werden willst, musst Du Dich einäschern lassen.
Ja, das ist schon richtig, aber wer will denn steril leben? Es geht doch nicht um Keimfreiheit.
Die Frage, ob die aufgenommenen Keime bei mir eine Erkrankung auslösen oder nicht, ist abhängig von
- der Menge der aufgenommenen Keime (die "Konzentration" machts)
- meiner körperlichen Immunkonstitution (bin ich fit oder geschwächt, gerade in der Rekonvaleszenz nach einer Erkrankung, habe ich eine Immunschwäche, ...?)
- der Immunerfahrung meines Körpers (hatte der schon einmal Antikörper gegen den Typ bilden müssen?)
- von der Art des Keimkontaktes (auf die Haut, auf die Schleimhäute, in den Verdauungstrakt, ... direkt ins Blut?)
- der Art des Keimes (Virus, Bakterium, Hefe, Art/Stamm pathogen oder nicht - manche Stämme sind "aggressiver" als andere ...)
Wer also gerade krank gewesen ist, wer Parodontose hat, besser nicht!
In der Natur ist das meiste von vielem abhängig und es gibt kaum an oder aus, sondern viele Schattierungen dazwischen. "Keimfrei" ist eine Modellannahme und in der Lebenspraxis nicht gegeben - es sei denn man hat etwas wirklich sterilisiert.
Klosterfrau Melissengeist mit um 70% Ethanol ist sicher eine gute Maßnahme. Mit 70%igem Ethanol desinifiziert man im Biolabor Oberflächen - Einwirkzeit beachten. Ein scharfes Mundwasser dürfte aber auch schon helfen. Garantien gibt es nicht!
Ist schon amüsant. In der BRD gibt es wieder Tuberkulose und andere komische Krankheiten, dank offener Grenzen und der Tatsache, dass die Bürger in nullkommanix um den Globus gedüst sind, sich in irgendwelchen exotischen Ländern die Nahrungsmittel reinhauen, Tiere streicheln usw., und dann will der geneigte Vergnügungsmensch seine Zunge in "jede" verkehrsfreudige Frau reinschieben und wundert sich.
Man soll sich die Dinge grundsätzlich überlegt haben, bevor der Schwanz pocht. Dann ist's nämlich ein bisschen spät.
Dr. Sanuk