CDU: Eckpunkte zur Bekämpfung von Zwangsprostitution und Menschenhandel
Ich persönlich bin der Meinung, dass dieses Gesetzesänderungsprogramm genau das Gegenteil dessen bewirken wird, was es bewirken soll, nämlich wieder mehr Abhängigkeit der Prostituierten von irgendwelchen "Aufpassern" oder "Beschützern", dass die Protagonisten hinter diesem Gesetz (u.a. Alice Schwarzer, Familienministerin Manuela Schwesig, Wolfgang Schäuble u.v.m.) das auch wissen und dennoch dieses Gesetz fördern. Ziel ist, mit dem Gesetz unter dem Vorwand des Schutzes der Frauen die Prostitution zurück in die "Schmuddelecke" zu drängen. Auf dem Weg dahin sind unabhängige Prostituierte und "privat" geführte Wohnungsbordelle (Zitat Schweswig: ""Für jede Pommesbude gelten strengere Regeln als für Bordelle.") einfach hinderlich.

Es werden sich mit Sicherheit zahlreiche profilierungssüchtige Lokalpolitiker und Behördenleiter finden, die die im Gesetz verankerten Erlaubnispflichten, Kontrollrechte, Anmeldepflichten und den Gesundheitstest ("Bockschein") dazu nutzen, die Prostituierten zu gängeln. Ich kann mir viele Varianten vorstellen, wie man beim "regelmäßigen Gesundheitstest" die Frauen erniedrigen kann. So bestellt man sie am besten alle gemeinsam zum Amtsarzt ein ("Immer am ersten Mittwoch im Monat von 9 bis 16 Uhr"), lässt Mitarbeiter der Behörde tuschelnd am Warteraum vorbeiziehen ("ach heute sind die Nutten wieder da"), während eine Männerhasserin dort Infoblätter verteilen und die Gefahren des Berufs übertrieben darstellen darf. Auch die Kontrollrechte kann man hervorragend dazu nutzen, erstmal den Betrieb zu stören.

Merke: Restriktionen haben in noch keinem Land der Erde die Prostitution verhindert. Sie haben sie allenfalls in den Untergrund verdrängt. Die Luden freut das, denn dann können sie wieder gut an der Vermittlung von sexuellen Dienstleistungen verdienen. Und Luden mit guten Behördenkontakten schaffen es auch bestimmt, dass Bordelle nach Zahlung von ausreichend "Backschisch" von der Gängelung durch die Polizeibesuche ausgenommen (oder zumindest vorher gewarnt) werden. Ebenso schaffen es die Prostituierten mit Baschisch sicher, dass statt des Amrtsarztes auch der Frauenarzt ihres Vertrauens den Gesundheitstest durchführen und den "Bockschein" ausstellen darf. Und die Anmeldung einer "Prostitutionsstätte" schafft ein routinierter Unternehmer und Großbordellbetreiber sicher besser, als zwei oder drei Frauen, die gemeinsam ein Wohnungsbordell einrichten.

Hinzu kommt, dass selbst dann, wenn die Behörde sich gegenüber den Frauen perfekt verhält, die Anmeldepflicht Gelegenheitsprostitutierte (zum Beispiel Masseusen, die nur ab und zu einem netten Stammkunden auch Sex anbieten, diverse Escort-Ladies, die nur ein bis zwei Kunden im Monat haben) aus dem Markt drängt. Das sind aber genau die Frauen, die mit Sicherheit die *besten* Arbeitsumstände haben, nicht die schlechtesten.

In Bayern, wo wir den ganzen Kontrollunfug samt Bockschein vor der Einführung des Prostitutionsgesetzes schon hatten, sind seit dessen Einführung die Sexpreise mit am stärksten gesunken. Es wird immer behauptet, das liegt an dem umfangreichen "Frischfleischimport" (abscheuliches Wort, das aber von den von mir hier zitierten Prostitutionsgegnern so verwendet wird) aus dem Nachbarland Tschechien. Ich behaupte: Es liegt vor allem daran, dass seit dem Prostitutionsgesetz die Luden aus dem Geschäft gedrängt wurden. Die Frauen verdienen etwa ähnlich viel/wenig wie früher, die Zuhälter aber viel weniger.

Wollen wir das alles wirklich?
Zitieren
Es bedanken sich: grifi,Elmar2000,arno_nym,RamsesII


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RE: CDU: Eckpunkte zur Bekämpfung von Zwangsprostitution und Menschenhandel - von SpassAnDerSache - 25.04.2014, 19:28