EU Initiative Prostitutionsverbot/Freierbestrafung
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Das Gesundheitsministerium in NRW hat 2010 einen "Runden Tisch Prostitution" eingerichtet.

Der acht Seiten lange Zwischenbericht 2012 (pdf) ist sehr aufschlussreich, und zeigt vor allem wie stark sich die öffentliche Diskussion inzwischen verändert hat.

Zitat:... Frau Prof. Kavemann ... Ihr Fazit war: Es fehlt an Wissen und es fehlt an einer wissensbasierten ethischen Debatte. – Ethische Debatten haben wir immer wieder sehr emotional geführt. Aber sie sind nicht un- bedingt wissensbasiert. Das liegt einfach daran, dass wir zu wenig Kenntnisse ha- ben.

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Eine der ersten Fragen, mit denen wir uns beschäftigt haben, ist natürlich: Wie schaffen wir es, die freiwillige Prostitution und den Menschenhandel abzugren- zen? Wir haben uns am Runden Tisch als Konsens darauf verständigt, dass wir die unfreiwillige Prostitution im Sinne des Straftatbestandes Menschenhandel zur sexualisierten Ausbeutung verstehen und nicht ökonomischer Zwänge.

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Ein weiterer Grundkonsens war, dass sicher die eine oder der andere sagt, Prosti- tution ist einer gleichberechtigten Gesellschaft unwürdig, aber es gibt niemanden am Runden Tisch, der daraus die Forderung nach einem gesetzlichen Verbot von Prostitution herleitet. Das war der Konsens, den wir vereinbart haben und auf dem wir uns bei unserer Arbeit bewegen.

Generell muss es um eine Verbesserung des Status quo gehen und um eine Stär- kung des Selbstbestimmungsrechts von Prostituierten.

Gruß,
Wanker
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Es bedanken sich: peterPowers,arno_nym


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RE: EU Initiative Prostitutionsverbot/Freierbestrafung - von Wanker - 07.03.2014, 10:35