Alice Schwarzer und das Prostitutionsverbot
(Ich weiß nicht ob es hier hin passt; aber da mir Tanja Rahm wie eine Geistesverwandte von
Alice Schwarzer vorkommt, stell ichs mal ein)


Zwei m. E. interessante Texte zum Thema ‘Prostitution - pro und contra‘:

1. Eine ehemalige Hure (Tanja Rahm, Dänin, hat mehrere Jahre als Prostituierte gearbeitet)
zieht in der Zeitung DIE WELT vom Leder und rechnet mit den Freiern ab:

"Ich ekelte mich vor Euch und Euren Fantasien"

Tanja Rahm schrieb:Lieber Sex-Käufer,

falls Du glaubst, dass ich jemals Lust auf Dich hatte, liegst Du schrecklich falsch. Nicht ein
einziges Mal bin ich mit Lust zu meinem Job gegangen. Das Einzige, was mich beschäftigt
hat, war, schnelles Geld zu verdienen. Verwechsle das nicht mit leicht, denn leicht war das
nicht. Aber schnell, ja. Weil ich viele Tricks lernte, wie Du so schnell wie möglich kommst –
sodass ich Dich, auf mir, unter mir oder hinter mir, so schnell wie möglich wieder loswerden
konnte...

Ich hatte nur Verachtung für Dich übrig...

Lass uns rufen, dass Sex keine Ware ist, aber dass es großes menschliches Leid gibt, wenn
es wie eine solche angesehen wird...
Quelle: http://www.welt.de/vermischtes/article12...asien.html


2. Eine andere SDL (Sascha Bergthal, Mitglied im Berufsverband erotische und sexuelle
Dienstleistungen) gibt ihr Contra:

Sascha Bergthal schrieb:Sehr geehrte Frau Rahm,

ich antworte Ihnen, weil Ihr „Offener Brief“ mich entsetzt hat. Allerdings nicht in der Weise, wie
es vielleicht in Ihrer Absicht gelegen haben mag, dass ich schockiert wäre über das, was die
von Ihnen angesprochenen Freier Ihnen etwa angetan hätten, sondern abgestoßen war ich
vielmehr vom Tonfall und der Haltung Ihres Schreibens und von Ihrer sogenannten
„Abrechnung“ mit Ihren früheren Kunden. Ein solch selbstmitleidiger Opfergestus, wie er in
Ihrem Brief zum Ausdruck kommt, steht keinem an, auch nicht, wenn er oder sie in der
Prostitution gearbeitet hat und deshalb wohl mit einer Art unmittelbarem Verständnis von
Seiten der öffentlichen Meinung rechnen kann...

Mit ihrer Denunziation des männlichen Begehrens rennen Sie offene Türen ein, ihre
Opfererzählung wird auf bereitwillige Zustimmung stoßen, denn das ist es doch, was alle
hören wollen, denen die Prostitution ein Dorn im Auge ist. Sie schieben die Schuld den Freiern
zu, stilisieren sich als hilfloses Opfer von deren Begierden, die Ihnen doch gerade zupass
kamen, um sie finanziell auszubeuten. Aber nein, nicht Sie haben die Männer benutzt und
nach Strich und Faden belogen, sondern Sie fühlen sich von den Männern ausgenutzt! Ein
wie ich finde ganz erstaunliches Maß an Selbstbetrug...
Quelle: http://sexwork-deutschland.de/alles/komm...hantasien/

Gruß, Elmar
Es bedanken sich: limbo,verweser,nippellecker,Wanker,Jack frosen,memphis,blow69,Poppelsdorfer,jogibaer


Nachrichten in diesem Thema
RE: Alice Schwarzer und das Prostitutionsverbot - von Elmar2000 - 28.01.2014, 00:27
RE: Nachrichten & Presse zum Thema - von birdz - 15.11.2013, 18:12
RE: Nachrichten & Presse zum Thema - von Wanker - 15.11.2013, 21:26