Zwangsprostitution und Menschenhandel
(08.12.2013, 10:10)Wanker schrieb:
(08.12.2013, 01:55)elreydebesos schrieb: ... die Ursachen der Zwangsprostitution [sind] m.E. viel zu simpel sind um den guten alten Kant bemühen zu müssen.

Ist es wirklich so einfach? Jedes mal, wenn ich solch einfache Erklärungen für komplexe soziale Probleme sehe, werde ich misstrauisch. Probleme im menschlichen Miteinander sind selten "einfach" und noch seltener kann man so einfach zwischen "gut" und "böse" unterscheiden...

Wenn Du Zwangsprostitution als ein komplexes, soziales Problem im "menschlichen Miteinander" ansiehst, hättest Du recht.
Aber eigentlich (auch wenn Dir die komplizierten, philosophischen Ansätze mehr liegen) ist es schlicht und einfach ein Verbrechen das mit 5 Jahre Knast geahndet wird.
Ansonsten könne man auch argumentieren dass z.B. Bankraub ein Problem im "menschlichen Miteinander" ist das darauf beruht dass einige Menschen weniger Geld haben als andere.


(08.12.2013, 01:55)elreydebesos schrieb: ... dass man den Anteil der Zwangsprostituieren und damit die Größe des Problems nicht ansatzweise verifizieren kann.
... Solange das nicht passiert, kann man auch keine angemessene Lösung finden.

(08.12.2013, 10:10)Wanker schrieb: Um den Anteil zu bestimmen, muss man die Gesamtgröße kennen. In der Konsequenz würde das eine Registrierung aller Prostituierten bedeuten. Das sehe ich etwas skeptisch, die Prostituierten wollen das (glaube ich) nicht.

Warum eigentlich nicht? Man doch auch eine anonymisierte Registrierug vornehmen bei der nicht die persönlichen Daten gespeichert werden.
Ok, viel Vertrauen wird den Behörden in der Sache da nicht entgegen gebracht werden aber theoretisch sollte eigentlich jede Prostituierte bereits registriert sein.
Beim Finanzamt nämlich.
Ich weis, die Praxis sieht momentan anders aus aber daran wird ja gearbeitet (Düsseldorfer Verfahren).

(08.12.2013, 10:10)Wanker schrieb: Und was das Thema "angemessene Lösung" angeht: Ich verstehe, was Du meinst, aber ich finde die Wortwahl ungeschickt. Die einzige angemessene Lösung für Zwangsprostitution und Menschenhandel ist, sie zu unterbinden. Aber natürlich hast Du Recht, um passende/wirksame/effektive/vernünftige Maßnahmen zu finden, sollte man das Problem und die Ursachen verstanden haben.

Ja, toll das Du nicht für einfache Erklärungen bist :-)

Man könnte auch schreiben "Die einzige, angemessene Lösung um Verkehrsunfälle zu verhindern ist, sie zu unterbinden."

Das Problem ist aber nicht das WAS sondern das WIE.

Es sei daran erinnert daß alle Tatbestände über die wir hier reden (Zwangsprostitution, Zuhälterei, Menschenhandel) in Deutschland schon immer verboten waren und auch schwer bestraft werden wenn sie rauskommen (siehe Pussy-Club Fellbach Prozesse).
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RE: Zwangsprostitution und Menschenhandel - von elreydebesos - 08.12.2013, 14:18
Zwangsprostitution und Menschenhandel - von Satyr - 16.07.2007, 09:54