Buchtipp zum Thema Zwangsprostitution
Traurig 
(06.06.2011, 19:40)Suaheli schrieb: ... bei Pikashu´s Beitrag wird es aber ein bißchen komisch:
- Wer hat denn bei der Darstellung von Zwangsprostitution "sehr gut Geld verdient"? I.d.R. kommt ein Teil der Einnahmen aus Buchverkäufen entsprechenden NGO´s zugute.

Der Autor und der Verleger verdienen sehr gut. Die entsprechenden NGO's bekommen doch nur einen sehr kleinen Teil der Einnahmen, wenn überhaupt. Und nicht alle NGOs sind ehrenwert, da gibt es viel schwarze Schafe. Das ist ein gutes Geschäft, da werden Provisionen von Psychiatern und anderen bezahlt, die Frauen können sich kaum gegen die Interessen der NGOs wehren, erkennen oftmals die Zusammenhänge überhaupt nicht. Es wird von Seiten einiger NGOs fast genausoviel Druck ausgeübt, wie von den kriminellen Menschenhändlern.

(06.06.2011, 19:40)Suaheli schrieb: -Roß und Reiter nennen" sollte in der Tat gegenüber der Polizei bzw. Staatsanwaltschaft mit Hilfe eines Rechtsbeistandes erfolgen um überhaupt erfolgreich zu sein.

Das Roß und Reiter nennen bezog sich auf die Darstellungen des Autors, nicht auf Gespräche mit den Strafverfolgungsbehörden.

Ein Anwalt kostet übrigens Geld, entweder legst Du das vor oder eine NGO (Problem siehe oben). Die Girls haben zudem kein Vertrauen in Anwälte, da sie meistens negative Vorerfahrungen haben, denn die Menschenhändler benutzen Anwälte für ihr Geschäft. Das bekannteste Frankfurter Beispiel dafür kann ich leider im Forum nicht nennen, da man seine Religionszugehörigkeit bei enger Hose erkennen kann ...

Aus meiner Erfahrung ist der direkte Kontakt mit der Kripo die bessere Lösung, die haben mehr Erfahrungen und sind vertrauenswürdiger. Das sollte man aber nur mit dem Einverständnis der betroffenen Frau machen.

(06.06.2011, 19:40)Suaheli schrieb: -"vor gefühlsbetonten Schnellschüssen warenen": Es ist nunmal so, dass die Situation, denen die Frauen ausgesetzt werden, auch sehr viel mit der Verletzung und Missachtung von Gefühlen der Frauen zu tun hat. Um einen Roman á la Rosamunde Pilcher handelt es sich bei eigenen Erfahrungsberichten wohl eher nicht.
"- " kann fatale Folgen für das Girl haben..." Ist die Gesamtsituation für das Girl nicht schon fatal genug ?

Ich glaube nicht, dass Du Dir die Gesamtsituation einer Frau in der Lage wirklich vorstellen kannst. Wer sagt Dir denn, dass es sich bei der Darstellung um einen Erfahrungsbericht der Frau handelt? Eine etwas kritischere Einstellung zu Medienberichten aller Art, wäre gut für das Thema.

Bei einem Einzelfall sollte man wirklich immer zuerst mit der Frau selbst reden. Dazu gehört eine Vertrauensbasis auf beiden Seiten, denn leider erzählen viele Nutten auch genau die Dinge, von denen sie wissen, dass sie bei Männern ankommen. Wahre Opfer von Zwangsprostitution werden sich bestimmt nicht schnell einem Freier anvertrauen. Die verneinen die Situation. Einzelheiten erfährt man da erst Monate später, wenn überhaupt. Das "Benutztwerden" und die damit verbundene Verletzung von Gefühlen ist für Zwangsprostituierte erst einmal das kleinere Problem. Die aktuellen Sachzwänge haben da Priorität. Einfache Lösungen, wie einen Telefonanruf, gibt es da nicht.

Ich wollte keineswegs das Thema Zwangsprostitution verharmlosen, aber die Vorurteile von "Gutmenschen" ohne Kenntnisse der wahren Sachverhalte und Hintergründe dieser Problematik schaden Frauen in dieser Situation nur. Das Bild das hier und in der Öffentlichkeit gezeichnet wird, ist zu großen Teil falsch. Leider!

Pikashu, der da Erfahrungen gemacht hat, auf die er sehr gerne verzichten würde ...



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RE: Buchtipp zum Thema Zwangsprostitution - von Pikashu - 06.06.2011, 21:16