02.01.2008, 21:18
Orgasmusfähigkeit erhalten
Bildung einer neuen Klitoris bei Mann-zu-Frau-Transsexuellen
Um eine nachoperative Orgasmusfähigkeit der Mann-zu-Frau-Transsexuellen zu erreichen, wird die Eichel des Penis erhalten. Von der Eichel wird ein Insellappen gebildet, der durch die in den Schwellkörpern verlaufenden Gefäße versorgt wird. Die in die Vorderwand der neuen Vagina unter dem Schambein eingesetzte Eichel des Penis bildet die zukünftige neue Klitoris. Über die Erfahrungen bei der Bildung einer Neo-Klitoris bei bisher sieben Mann-zu-Frau-Transsexuellen berichtet im folgenden Dr. med. Szalay, Frankfurter Klinik für Plastische- und Wiederherstellungschirurgie.
H. W. Jones und Mitarbeiter beschreiben 1968 die mit Modifikationen bis zum heutigen Tag angewandte Operationsmethode zur Neubildung des äußeren weiblichen Genitale in einer Sitzung bei Mann-zu-Frau-Transsexuellen.
Nach der Kastration, Absetzen der Schwellkörper und Amputation des distalen Anteils der Harnröhre mitsamt der Eichel werden zur Auskleidung der neuen Vagina und zur Konstruktion der großen Schamlippen die Penishaut verwendet sowie die Haut des Hodensacks.
Der Austritt der Harnröhre befindet sich unterhalb des Schambeins in der Vorderwand der neuen Vagina.
Durch den Wegfall der Eichel des Penis ist ein wirklicher Orgasmus nachoperativ nicht mehr möglich. Ein Teil der Patienten beschreibt zwar das Zustandekommen einer gewissen sexuellen Erregung, welche aber nach unserer Erfahrung auf keinen Fall als Orgasmus zu werten ist.
Der erste Operationsversuch, die Orgasmusfähigkeit postoperativ beizubehalten, wurde 1980 von Rubin beschrieben. Er veröffentlichte einen Fall der Neubildung der Klitoris unter Erhaltung der Eichel des Penis. Embryologisch sind die Klitoris und die Eichel des Penis analoge Gebilde, so daß die eine die andere ersetzen kann. Rubin entfernte lediglich die Schwellkörper und verzichtete auf die Amputation des distalen Harnröhren-Anteiles. Die mit dem Schwellkörper der Harnröhre in einer Einheit belassene Eichel des Penis wurde als neue Klitoris in die Vorderwand der neuen Vagina unter dem Schambein eingesetzt. Die so gebildete Neo-Klitoris behielt postoperativ ihre volle Sensibilität.
Wir fanden, daß Rubins Methode nicht sicher genug war, um eine ausreichende Blutversorgung der Eichel des Penis (jetzt neue Klitoris) zu gewährleisten. Im Jahre 1992 modifizierten wir Rubins Originalverfahren. Die Durchsicht der Anatomie zeigte, daß die Hautptversorgungsgefäße der Eichel die am Schwellkörper verlaufende Gefäße sind.
Um die Versorgung der Eichel des Penis zu erhalten, präparierten wir diese Gefäße frei und erhielten sie intakt, mitsamt den hier verlaufenden Nerven. Mit dieser Methode gelang es uns, die Eichel des Penis als ein Insellappen in toto sicher zu erhalten.
Unabhängig von unserer Publikation (1992) wurden im gleichen Zeitraum von Jan Eldh, Sava Perovic und Roog-Hwang-Fang ähnliche Methoden zur Bildung der Neo-Klitoris angegeben, mit dem wesentlichen Unterschied, daß diese Autoren lediglich die rückwärtige Hälfte der Eichel des Penis erhalten. Die untere Hälfte der Eichel des Penis, die nach unserer Erfahrung wegen ihrer Sensitivität am Zustandekommen des Orgasmus die wichtigste Rolle spielt, wird mit den Schwellkörper entfernt.
In den letzten zwei Jahren haben wir unsere Operationsmethode mit der Zielsetzung verbessert, ein sicheres, nachvollziehbares Operationsverfahren zu entwickeln, um die sensible Fläche der Eichel des Penis zu erhalten, und dies zur Bildung der neuen Klitoris zu verwenden, wodurch die Orgasmusfähigkeit nachoperativ voll erhalten bleibt.
Unser Operationsverfahren
Von einem etwa 10 cm langen Schnitt am Hodensack aus, führen wir die Kastration durch. Die zwischen Schambein und Enddarm angelegte Neo-Vagina wird mit der umgestülpten Penishaut ausgekleidet. Die Penishaut ist ideal für diesen Zweck, da sie über ihre eigene Blutversorgung verfügt und dadurch problemlos einheilt.
Beim Lospräparieren der Penishaut von den Schwellkörpern muß man auf die abführende Gefäße achten, die wie schon erwähnt, etwas oberflächlicher verlaufen und dadurch leichter zu verletzen sind. Ihre Verletzung würde den venösen Abfluß von der Eichel gänzlich zerstören.
Zur Bildung der großen Schamlippen verwenden wir den vorderen Anteil der Hodensackhaut. Die Schwellkörper werden von der Harnröhre freipräpariert. Im nächsten Schritt wird der Anteil der Schwellkörper entfernt. Ein Streifen und die darin verlaufenden Gefäße und Nerven bleibt intakt. Die zu lange männliche Harnröhre wird verkürzt. Die Eichel wird jetzt verkleinert. Die sensitive untere Fläche bleibt intakt.
Die umgestülpte Penishaut wird jetzt unterhalb des Schambeins eingeschnitten und diese in die Fläche der Eichel eingesetzt. Die intakte, untere Fläche der Eichel bildet die neue Klitoris.
Diskussion
Um nach der Geschlechtsumwandlung bei den Mann-zu-Frau-Transsexuellen die volle Orgasmusfähigkeit beizubehalten, ist es unbedingt erforderlich, den unteren, sensiblen Anteil der Eichel des Penis intakt zu erhalten und diesen zur Bildung der Neo-Klitoris zu verwenden.
Zwischen 1993 und 1995 haben wir in sieben Fällen die beschriebene Methode der Bildung der Neo-Klitoris bei der operativen Geschlechtsangleichung der Mann-zu-Frau-Transsexuellen durchgeführt. Alle unsere Patienten waren mit dem Ergebnis zufrieden. Bei allen Patienten blieb die postoperative Orgasmusfähigkeit voll erhalten.
Wir haben keine zirkulatorischen Komplikationen erlebt.
Ergänzung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschlechts..._Operation
Bildung einer neuen Klitoris bei Mann-zu-Frau-Transsexuellen
Um eine nachoperative Orgasmusfähigkeit der Mann-zu-Frau-Transsexuellen zu erreichen, wird die Eichel des Penis erhalten. Von der Eichel wird ein Insellappen gebildet, der durch die in den Schwellkörpern verlaufenden Gefäße versorgt wird. Die in die Vorderwand der neuen Vagina unter dem Schambein eingesetzte Eichel des Penis bildet die zukünftige neue Klitoris. Über die Erfahrungen bei der Bildung einer Neo-Klitoris bei bisher sieben Mann-zu-Frau-Transsexuellen berichtet im folgenden Dr. med. Szalay, Frankfurter Klinik für Plastische- und Wiederherstellungschirurgie.
H. W. Jones und Mitarbeiter beschreiben 1968 die mit Modifikationen bis zum heutigen Tag angewandte Operationsmethode zur Neubildung des äußeren weiblichen Genitale in einer Sitzung bei Mann-zu-Frau-Transsexuellen.
Nach der Kastration, Absetzen der Schwellkörper und Amputation des distalen Anteils der Harnröhre mitsamt der Eichel werden zur Auskleidung der neuen Vagina und zur Konstruktion der großen Schamlippen die Penishaut verwendet sowie die Haut des Hodensacks.
Der Austritt der Harnröhre befindet sich unterhalb des Schambeins in der Vorderwand der neuen Vagina.
Durch den Wegfall der Eichel des Penis ist ein wirklicher Orgasmus nachoperativ nicht mehr möglich. Ein Teil der Patienten beschreibt zwar das Zustandekommen einer gewissen sexuellen Erregung, welche aber nach unserer Erfahrung auf keinen Fall als Orgasmus zu werten ist.
Der erste Operationsversuch, die Orgasmusfähigkeit postoperativ beizubehalten, wurde 1980 von Rubin beschrieben. Er veröffentlichte einen Fall der Neubildung der Klitoris unter Erhaltung der Eichel des Penis. Embryologisch sind die Klitoris und die Eichel des Penis analoge Gebilde, so daß die eine die andere ersetzen kann. Rubin entfernte lediglich die Schwellkörper und verzichtete auf die Amputation des distalen Harnröhren-Anteiles. Die mit dem Schwellkörper der Harnröhre in einer Einheit belassene Eichel des Penis wurde als neue Klitoris in die Vorderwand der neuen Vagina unter dem Schambein eingesetzt. Die so gebildete Neo-Klitoris behielt postoperativ ihre volle Sensibilität.
Wir fanden, daß Rubins Methode nicht sicher genug war, um eine ausreichende Blutversorgung der Eichel des Penis (jetzt neue Klitoris) zu gewährleisten. Im Jahre 1992 modifizierten wir Rubins Originalverfahren. Die Durchsicht der Anatomie zeigte, daß die Hautptversorgungsgefäße der Eichel die am Schwellkörper verlaufende Gefäße sind.
Um die Versorgung der Eichel des Penis zu erhalten, präparierten wir diese Gefäße frei und erhielten sie intakt, mitsamt den hier verlaufenden Nerven. Mit dieser Methode gelang es uns, die Eichel des Penis als ein Insellappen in toto sicher zu erhalten.
Unabhängig von unserer Publikation (1992) wurden im gleichen Zeitraum von Jan Eldh, Sava Perovic und Roog-Hwang-Fang ähnliche Methoden zur Bildung der Neo-Klitoris angegeben, mit dem wesentlichen Unterschied, daß diese Autoren lediglich die rückwärtige Hälfte der Eichel des Penis erhalten. Die untere Hälfte der Eichel des Penis, die nach unserer Erfahrung wegen ihrer Sensitivität am Zustandekommen des Orgasmus die wichtigste Rolle spielt, wird mit den Schwellkörper entfernt.
In den letzten zwei Jahren haben wir unsere Operationsmethode mit der Zielsetzung verbessert, ein sicheres, nachvollziehbares Operationsverfahren zu entwickeln, um die sensible Fläche der Eichel des Penis zu erhalten, und dies zur Bildung der neuen Klitoris zu verwenden, wodurch die Orgasmusfähigkeit nachoperativ voll erhalten bleibt.
Unser Operationsverfahren
Von einem etwa 10 cm langen Schnitt am Hodensack aus, führen wir die Kastration durch. Die zwischen Schambein und Enddarm angelegte Neo-Vagina wird mit der umgestülpten Penishaut ausgekleidet. Die Penishaut ist ideal für diesen Zweck, da sie über ihre eigene Blutversorgung verfügt und dadurch problemlos einheilt.
Beim Lospräparieren der Penishaut von den Schwellkörpern muß man auf die abführende Gefäße achten, die wie schon erwähnt, etwas oberflächlicher verlaufen und dadurch leichter zu verletzen sind. Ihre Verletzung würde den venösen Abfluß von der Eichel gänzlich zerstören.
Zur Bildung der großen Schamlippen verwenden wir den vorderen Anteil der Hodensackhaut. Die Schwellkörper werden von der Harnröhre freipräpariert. Im nächsten Schritt wird der Anteil der Schwellkörper entfernt. Ein Streifen und die darin verlaufenden Gefäße und Nerven bleibt intakt. Die zu lange männliche Harnröhre wird verkürzt. Die Eichel wird jetzt verkleinert. Die sensitive untere Fläche bleibt intakt.
Die umgestülpte Penishaut wird jetzt unterhalb des Schambeins eingeschnitten und diese in die Fläche der Eichel eingesetzt. Die intakte, untere Fläche der Eichel bildet die neue Klitoris.
Diskussion
Um nach der Geschlechtsumwandlung bei den Mann-zu-Frau-Transsexuellen die volle Orgasmusfähigkeit beizubehalten, ist es unbedingt erforderlich, den unteren, sensiblen Anteil der Eichel des Penis intakt zu erhalten und diesen zur Bildung der Neo-Klitoris zu verwenden.
Zwischen 1993 und 1995 haben wir in sieben Fällen die beschriebene Methode der Bildung der Neo-Klitoris bei der operativen Geschlechtsangleichung der Mann-zu-Frau-Transsexuellen durchgeführt. Alle unsere Patienten waren mit dem Ergebnis zufrieden. Bei allen Patienten blieb die postoperative Orgasmusfähigkeit voll erhalten.
Wir haben keine zirkulatorischen Komplikationen erlebt.
Ergänzung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschlechts..._Operation
sex ist nicht alles, aber ohne sex ist alles nichts