06.07.2007, 16:55
Ich glaub auch, daß er das generell meinte, bezieht seine Infos aber überwiegend von der Reeperbahn.
Zypries sagte zu den Zahlen, sie seien zu hoch gegriffen, macht aber auch keine Angaben dazu, wie hoch sie sie einschätzt.
Zitat:Der Ermittler Ubben startete in Hamburg, der Stadt der Reeperbahn, ein bundesweit einzigartiges Modellprojekt. Anstatt zu warten, bis Opfer an die Wachzimmertür klopfen, durchforstet sein Team die Callgirl-Annoncen der Zeitungen, um »offensiv ins Milieu« zu gehen. Die Polizisten besuchen Bordelle und überreichen den Frauen Visitenkarten der Polizei, um so ihr Vertrauen zu gewinnen. Die meisten Prostituierten, sagt Ubben, »sind zwar von Frauenhandel betroffen, aber sie sehen sich selbst nicht als Opfer«. Doch »fast immer«, sagt der Polizist, »setzt irgendwann der Druck ein«. Was darunter zu verstehen ist? Zunächst fiktive Schulden. Dann Drohungen, auch gegen Verwandte in den Heimatdörfern. Schließlich Prügel »zur Abschreckung«. Manchmal, sagt Ubben, »gab es auch Massenvergewaltigungen«. Was Freier wissen müssen? »Die Wahrscheinlichkeit, auf eine Frau zu stoßen, die nicht will, ist sehr, sehr hoch.« Was müsste geschehen? Das angeblich älteste Gewerbe der Welt, sagt Ubben, sollte endlich gewerberechtlich konzessioniert werden können.Wenn sich die meisten Huren nicht als Opfer sehen, zumindest anfangs, würde sich auch erklären, warum man eben nicht so oft die lustlose unwillige Hure vor sich hat. Trotzdem scheinen sie wohl doch tiefer ins Milieu verstrickt zu sein, als man denkt. Dazu passt auch irgendwie diese Hurendemo für ihre Zuhälter im Verlauf von einem Prozess gegen dieselben.
Zypries sagte zu den Zahlen, sie seien zu hoch gegriffen, macht aber auch keine Angaben dazu, wie hoch sie sie einschätzt.
Zitat:ZEIT: Wie viele Prostituierte sind überhaupt Opfer? Ein Ermittler des Hamburger Landeskriminalamtes schätzt, dass 95 Prozent der Frauen Zwangsprostituierte seien.http://www.zeit.de/2006/40/Zypries
Zypries: Diese Zahl ist wohl zu hoch. Wie viele Betroffene es tatsächlich gibt, lässt sich in dem Milieu nur schwer ermitteln. Das Lagebild Menschenhandel des Bundeskriminalamtes für das Jahr 2005 weist 642 Opfer aus. Das dürfte nur die Spitze des Eisbergs sein.