29.06.2024, 22:21
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Es müsste Dienstag oder Mittwochmorgen gewesen sein, als ich in die Kanalstraße einbog. Mira stand auf ihrem Stammplatz auf der Mehlstraße an der Ecke zur Kanalstraße und erkannte mich, reagierte aber nicht. Sie hat sich anscheinend beruhigt.
Aber das sollte nicht die einzige Überraschung bleiben. Auf der Andreastraße befand sich Ibi, allerdings nicht mehr alleine. Eine weitere Dame hatte sich zu ihr gesellt, und es hatte den Anschein, dass sie gute Freundinnen wären. Sie redeten viel miteinander und verstanden sich offensichtlich gut. Ihre Freundin war mittelgroß und hatte eine sehr gute Figur. Sie trug hochhackige Plateauschuhe, eine enganliegende schwarze Hose und ein weites Freizeitoberteil, das sie vorne so weit geöffnet hatte, dass man nicht nur tiefe Einblicke in ihr Dekolleté hatte, sondern auch ihren rosaroten BH gut erkennen konnte. Kurzum, sie sah richtig nuttig aus.
Mit dem Anfahren gestaltete es sich recht schwierig, da sie sich entweder mit Ibi oder mit anderen Männern, die zu Fuß unterwegs waren, unterhielt. Endlich waren sie alle weg. Ich nutzte meine Chance, trat auf die Bremse und senkte das Fenster. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich herabließ, um an mein Auto heranzukommen.
Sie hatte mittelgroße, braune Augen und mittellange, schwarze Haare. Die Haut im Gesicht war nicht sehr rein und sie machte eine abgebrühten, geschäftsmäßigen Eindruck, der keinen Spielraum für Menschlichkeit oder Sympathie zuließ. Auch hielt sie ihre Arme so vor ihre Brust, dass man keine Einblicke mehr in ihr Dekolleté oder auf ihren Busen hatte.
Sie schaute in mein Auto hinein und noch bevor ich etwas sagen konnte, verlautete …
Sie: „Five – Zero!“
Sie meinte wohl fünfzig Euro. Und kaum hatte sie das Wort null gesagt, piepte ihr Smartphone. Eine Textnachricht war eingegangen. Sie brauchte es noch nicht einmal aus ihrer Handtasche holen, da sie es bereits in der Hand hatte. Ihre Hand umdrehen brauchte sie ebenfalls nicht, da sie es die ganze Zeit mit dem Display nach oben hielt. Sie schaute sofort auf das Display, und ich war nicht mehr von Interesse für sie.
Ich wusste gar nicht, wie mir geschah. Wenn die elektronischen Textnachrichten wichtiger sind als ein potenzieller Kunde, bzw. Freier, dann möchte ich nicht länger stören. Vielleicht zahlt ja das Smartphone ihre Rechnungen. Ich überlegte noch, ob es Sinn ergeben würde, etwas zu sagen, entschied mich aber dagegen!
Ich fuhr an. Sie machte den Eindruck, als ob sie damit gerechnet hätte und widmete sich vollends ihrem Smartphone.