Risiken und Nebenwirkungen von Sexarbeit
Vor kurzem hat sich nach dem Besuch einer mir mittlerweile recht gut bekannten Dame noch ein längeres Gespräch ergeben, bei dem es unter anderem um ihre Arbeitsbedingungen und Erfahrungen ging. Da ich selbst hier im Forum über sie berichtet habe und mich die Geschichte beschäftigt hat, dachte ich, es könnte nicht schaden, sie mal festzuhalten.

Die Dame, ich nenne sie an dieser Stelle einfach mal Kira, war eine zeitlang in meiner und anderen Regionen, wo sie zwischen einer Handvoll Städten regelmäßig pendelt, recht gefragt. Manchmal etwas durchwachsener, aber im Schnitt guter Service bei fairen Preisen und scheinbar für viele Männer ansprechendem Aussehen. Also gute Voraussetzungen, um in der Branche ordentlich zu verdienen.

Kira arbeitet jetzt nur noch in Terminwohnungen mit einer gewissen Sicherheitsausstattung, sprich Alarmknopf im Zimmer mit Anbindung zur Polizei und/oder einem Sicherheitsdienst. Vor Corona und als die Pandemie noch akut(er) war und Prostitutionsstätten geschlossen waren, auch in deutlich günstiger zu mietenden Privatwohnungen.

In einer Stadt, in der sie in der Vergangenheit alleine in einer Privatwohnung war, hatte sie eines Morgens einen aggressiven Gast. Ihrer Erzählung nach fasste er ihr sofort derbe zwischen die Beine und an die Brust, nachdem sie ihm die Tür geöffnet hatte. Als sie das unterband und zuerst wissen wollte, was er machen und wie lange er bleiben wollte, um entsprechend bezahlt zu werden, wollte er "alles" und "solange es eben dauert". Bezahlen wollte er erst im Anschluss. Natürlich ließ sie sich nicht darauf ein und bat ihn zu gehen, woraufhin er handgreiflich wurde. Zum Glück für sie schaffte sie es wohl körperlich halbwegs unbeschadet, ihn aus der Tür zu befördern. Allerdings fügte sie ihm dabei wohl einen Kratzer an der Nase zu. Das führte dazu, dass er ihr von außen drohte und sogar Tage später noch einmal mit einem Kumpel zurückkam, um sie erneut zu bedrohen. An dem Kratzer auf der Nase erkannte sie ihn zweifelsfrei wieder. Kira hat nicht im Detail erzählt, was genau passiert ist, aber es fiel ihr sichtlich schwer, darüber zu reden, deshalb fragte ich auch nicht genauer nach. Ich will auch gar nicht darüber spekulieren.

Laut ihrer Aussage stand sie nach diesem Vorfall allerdings so unter Schock, dass sie tagelang nichts essen und eine Woche lang nicht arbeiten konnte. Natürlich liefen die Kosten weiter. Wohnung, Werbung und Internet wollen bezahlt sein. Und Kunden, insbesondere Stammkunden, kann man nicht ewig ignorieren oder abwimmeln, sonst kommen sie nicht mehr.
Also zwang sie sich selbst, weiterzumachen. Die Arbeit fiel ihr danach jedoch sehr schwer, da sie sich nicht mehr gut auf die Kunden einlassen konnte. Da blieben natürlich die Beschwerden nicht aus, dass ihr Service kalt und distanziert sei. Auch in meinem Bericht schlug sich das nieder, was mich nun letztendlich dazu gebracht hat, diesen Beitrag zu schreiben.

Letztlich hat sie durch diesen Vorfall neben den psychischen Auswirkungen viele Kunden verloren, sodass sich für sie verschiedene Städte nicht mehr lohnen und sie diese vorerst nicht mehr besuchen wird. Insbesondere, wenn keine sicheren Wohnungen vorhanden sind.
Ihr Service ist nun wieder annähernd wie früher, also gut (zumindest war er es bei mir), sodass ich nur für sie hoffen kann, dass sie es schafft, das Ganze endgültig hinter sich zu lassen und evtl. einen neuen Kundenstamm aufzubauen, auch wenn ich nicht mehr dazugehören kann.

Allerdings sehe ich sie nun mit etwas anderen Augen. Ich hielt sie vorher einfach für ein bisschen verpeilt und wechselhaft. Jetzt weiß ich, dass sie eine sehr professionelle und, sofern ich das beurteilen kann, gesunde Einstellung zu ihrem Job hat, und dass die Wechselhaftigkeit ihre Gründe hatte. Ich habe großen Respekt davor, dass sie den Vorfall überwunden hat. Natürlich war mein eigener negativer Bericht über sie insofern gerechtfertigt, als dass das damalige Date wirklich nicht so befriedigend war. Allerdings habe ich damit vielleicht auch dazu beigetragen, dass sie Kunden verloren hat und somit, dass die Auswirkungen des Vorfalls verstärkt wurden. Alles letzten Endes wegen eines Erbsenhirns mit gekränktem Ego.

Was folgt nun daraus? Eigentlich nichts, was wir nicht schon wussten. Die Damen haben es eben oft nicht leicht. Auch wenn wir als Kunden für unser Geld möglichst guten Service wollen, liegt es manchmal nicht an der Grundeinstellung der Dame, wenn es mal nicht passt. Ich für meinen Teil werde versuchen, das bei zukünftigen Berichten stärker zu berücksichtigen.

Das wollte ich nur mal loswerden.
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Risiken und Nebenwirkungen von Sexarbeit - von bruck - 03.09.2022, 17:52