Kontaktdaten
Gegen halb drei Uhr entdeckte ich eine junge und schlanke SDL auf der Kanalstraße, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Sie stand vor der Treppe der Hannoverschen Volksbank. Ich hielt an und senkte das Fenster.
Ich: „Hallo.“
Sie: „Hallo.“
Ich: „Wie viel kostet es?“
Sie: „Französisch für dreißig Euro.“
Ich musterte sie. Sie hatte ein jugendliches Gesicht mit großen blauen Augen und mittellangen blonden Haaren. Ihr Alter schätze ich auf Anfang zwanzig. Über der rechten Augenbraue hatte sie sich eine Krone tätowieren lassen (fragt sich nur – vor oder nach dem Ausbruch des Coronavirus?).
Aber etwas anderes irritierte mich noch ein wenig mehr: Sie hatte lauter Schnitte, die mehrere Zentimeter lang und über das Gesicht und den Hals verteilt waren und sich erst am Anfang des Heilungsprozesses befanden. Ein Schnitt über der linken Augenbraue, zwei auf der Backe, und zwei am Hals. Wie hat sie das bloß geschafft, fragte ich mich selber.
Ich: „Wie heißt du?“
Sie: „Yvi.“
Und während ich überlegte, machte sich langsam aber sicher ein strenger Geruch in meinem Auto breit.
Ich bedankte mich und fuhr weiter. Der Geruch blieb noch eine ganze Weile in meinem Auto bestehen.
