24.08.2020, 22:09
Kontaktdaten
Eine elegant gekleidete Frau – im langen schwarzen Rock und naturfarbener Seidenbluse - querte die Straße. Das muss sie sein, dass muss Olivia sein. Wie ein kleines Mädchen sah sie nicht aus. Wir hatten uns auf einen Kaffee verabredet, irgendwo in Frankfurt. In einem Straßencafé. Sie wollte mich erst kennenlernen. Wir hatten uns geschrieben, telefoniert und letztendlich verabredet.
Jetzt saß sie mir gegenüber. Apartes Gesicht. Und ihr Körper, ihr Gang hatten mir schon gefallen, als ich sie über die Straße kommen sah. Wir unterhielten uns, sprachen über dies und das. „Hast Du jetzt Lust“, so ihre Frage. Wir standen auf und gingen zu ihrer in der Nähe gelegenen Wohnung.
Der enge Aufzug brachte uns nach oben. Ich sog ihren Duft ein und meine Lippen schmeckten den Rauch einer Zigarette auf ihrer Zunge. Ich mochte es. Mochte diesen Geruch, mochte den zarten Druck ihrer Lippen, mochte die Nähe ihres Körpers. Es erregte mich.
Ich trat aus dem Bad, in dem ich mich gerade geduscht hatte. Olivia lag auf dem großen, breiten Bett, nicht nackt, sondern in ihrer Wäsche. Meine Gedanken versuchten die Kleidungsstücke zu durchdringen. Ich legte mich zu ihr. Wieder spürte ich den erregenden Zigarettenrauch auf meinen Lippen. Olivia ging ins Bad. Als sie zurückkam, war sie immer noch nicht nackt. Und sie entkleidete sich nicht. Sie zelebrierte die Entdeckung ihres Körpers durch mich. Die Musik dazu passte. Joe Cocker, „You can leave your hat on”, oder so ähnlich heißt der Titel. Und sie machte es nicht so, wie ich es schon so oft gesehen hatte, Nein, mit sinnlichen Bewegungen, bei denen sie immer mehr Teile ihrer Bekleidung scheinbar achtlos fallen ließ, tänzelte sie vor mir, stachelte sie meine Geilheit an.
Sie kam auf unser Bett. Und wieder der Geschmack ihrer Lippen, der Duft ihrer Haut, die Formen ihres Körpers. In ihren Bauch hatte ich mich gleich verliebt, flach und straff. Wohl geformte Brüste, einladende Hüften, ihr langes, braunes Haar streifte über meine Haut.
Sie setzte sich auf meine Oberschenkel, ließ warmes Öl – ein kleines Fläschchen – über ihren Oberkörper Ihre Brüste fließen. Ihr langes Haar band sie dabei zusammen. Und ich erlebte eine Verwandlung. Olivia war plötzlich nicht mehr die elegante Frau, sie verwandelte sich in das kleine Mädchen, dass ich in ihrer Stimme erkannt hatte. Von Minute zu Minute erschien sie mir noch hübscher zu werden. Die gerötete Gesichtshaut, ihr Schweiß, der ihren Körper bedeckte.
Ich wand mich vor Lust. Jede Zelle meines Körpers, jeder Gedanke meines Hirns verwandelte sich in Geilheit. Oliva hatte es geschafft mich aus diesem Zimmer heraus zu katapultieren. Ich war irgendwo, längst hatte ich alles vergessen. Wo ich war, wer ich war. Da gab es nur noch Olivia. Es war nicht einmal Olivia, auch hatte ich längst vergessen, dass es Olivia war. Sie war die Frau. Sie war auf einmal alle Frauen dieser Erde, vereint in diesem Körper, diesem Kopf, diesen Berührungen, einer Zärtlichkeit voller Sinnlichkeit.
Und Olivia wusste alles. Sie schien meine Gedanken, meine Wünsche lesen zu können .Und sie verschaffte mir Lust. So sehr sie sich auch mühte, so gewandt sie mich auch ritt, zum Höhepunkt kam ich nicht. In meinem Unterbewusstsein wollte ich wahrscheinlich nicht, dass die Begegnung mit Olivia zu Ende geht.
„So eine Frau, wie mich, hast du noch nie kennengelernt.“, hatte Olivia mir geschrieben. Ja, so einer Frau wie Olivia bin ich noch nicht begegnet. Olivia hatte mich vollgestopft mit Illusionen. Ich hatte keinen einzigen Höhepunkt, die Begegnung war ein einziger Höhepunkt.
Wir lagen noch eine lange Zeit zusammen. Man kann sich sehr gut mit Olivia unterhalten.
Laut ihren Angaben ist Olivia 34 Jahre alt, ist 1,65 groß, wiegt 57 Kilogramm. Sie ist nicht tätowiert. Sie kommt nicht aus Deutschland, spricht aber sehr gut Deutsch.
Olivia ist eine der einfallsreichsten Liebhaberinnen, der ich bisher begegnet bin. Ich freue mich, wenn ich sie wieder besuchen darf.
Getroffen hatte ich Olivia irgendwann, irgendwo in Frankfurt. Dagelassen hatte ich – wie immer in einem Umschlag – 300 Euro für zwei Stunden. Olivia ging sehr großzügig mit ihrer Zeit um.
Je älter man wird, desto törichter und weiser wird man.